Münsterische Sozialrechtsvereinigung e. V.

Die Initiative zur Gründung einer Münsterischen Sozialrechtsvereinigung geht zurück auf das Jahr 1995 als kurz nach der Berufung von Herrn Prof. Dr. Heinz-Dietrich Steinmeyer auf den Lehrstuhl für Sozialrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität in Gesprächen mit Herrn Prof. Dr. Peter Wigge die Idee geboren wurde, den Meinungsaustausch auf dem Gebiete des Sozialrechts zu fördern. Dank des tatkräftigen Einsatzes von Herrn Prof. Dr. Wigge konnte bereits im Juni 1995 die 1. Münsterische Sozialrechtstagung stattfinden, die sich mit der deutschen und niederländischen Krankenversicherung befasste.

Im Jahre 1996 wurde dann die Münsterische Sozialrechtsvereinigung gegründet und ein Vorstand gewählt, dem neben Herrn Prof. Dr. Steinmeyer als 1. Vorsitzender Herr Prof. Dr. Wigge als 2. Vorsitzender und Frau Henriette Reker als Schatzmeisterin angehören. Leider stand Frau Reker ab dem Jahr 2002 dem Vorstand nicht mehr zur Verfügung, als Schatzmeister wurde dann auf der Mitgliederversammlung 2002 Herr Richter Detlef Gebauer in den Vorstand gewählt.

Im Juni 1996 wurde die 2. Münsterische Sozialrechtstagung zur deutschen und niederländischen Pflegeversicherung veranstaltet, womit bereits eine Tradition begründet wurde, die sich in der 3. Tagung zum Thema "Auf der Suche nach Lösungen für die künftige Alterssicherung" im Juni 1997 fortsetzte. Daran wurde mit der Tagung am 5. Juni 1998 zu der Thematik „Perspektiven der Rehabilitation unter kritischen Rahmenbedingungen“ angeknüpft. Die 5. Tagung am 5. und 6. November 1999 behandelte das Thema "Managed Care - Neue Vertrags- und Versorgungsformen in der Krankenversicherung". Aus aktuellem Anlass befasste sich die 6. Tagung am 10./11. November 2000 mit dem Thema "Steuerrecht und Reform der Alterssicherung". Bei der 7. Tagung am 16. und 17. November 2001 ging es um die Frage "Gesetzliche Krankenversicherung in der Krise - von der staatlichen Regulierung zum solidarischen Wettbewerb?". Am 6. Dezember 2002 traf man sich in Münster zu dem Thema „Leistungserbringung in der medizinischen Rehabilitation“. Die 9. Tagung „Hausärztliche Versorgungssysteme in Europa – Modelle für eine zukunftsorientierte Patientenversorgung?“ fand am 14. November 2003 in Enschede, Niederlande, im EUREGIO Tageszentrum statt. Die 10. Münsterische Sozialrechtstagung am 12. Und 13. November 2004 in Münster – „Reformen in der privaten und betrieblichen Altersvorsorge in der Krise des Sozialstaats“ – hat die begonnene Diskussion zu dem aktuellen Thema der privaten und betrieblichen Altersvorsorge auf dem 65. Deutschen Juristentag, zu dem Herr Prof. Dr. Steinmeyer eines der Gutachten geschrieben hat, weitergeführt.

Am 4. November 2005 stand die 11. Münsterische Sozialrechtstagung unter dem Thema: "Der Gemeinsame Bundesausschuss - Gestaltungsverantwortung der Selbstverwaltung – Erwartungen der Versicherten und der Leistungserbringer". Anlässlich eines von Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup und Prof. Dr. Steinmeyer für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales erstatteten Gutachten zur Neuorganisation der gesetzlichen Unfallversicherung, tagte die 12. Münsterische Sozialrechtstagung am 8. Dezember 2006 zu dem Thema: "Reformen in der gesetzlichen Unfallversicherung". Am 7. Dezember 2007 fand die 13. Münsterische Sozialrechtstagung zum Thema, „Die Gesundheitsreform 2007 – Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten für Kassen und Leistungserbringer“ statt. Das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz war schließlich Gegenstand der 14. Münsterischen Sozialrechtstagung, die unter dem Titel „Die Reform der Pflegeversicherung – Dauerlösung oder politischer Zeitgewinn?“ am 5. Dezember 2008 in Münster stattfand. 2009 war ein Thema an der Schnittstelle zwischen Sozial- und Familienrecht auf der Agenda: die 15. Münsterische Sozialrechtstagung untersuchte die Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit der Reform des Versorgungsausgleichs. „Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Leistungserbringern – am Rande der Legalität?“ lautete das Thema der 16. Sozialrechtstagung, die am 12.11.2010 stattfand. 2011 befasste sich die 17. Münsterische Sozialrechtstagung mit dem viel diskutierten dualen Krankenversicherungssystem in Deutschland. Im folgenden Jahr kam man in Münster zusammen, um das Thema "Wirtschaftsrecht und Sozialrecht - Unversöhnliche Gegensätze?" zu diskutieren. Im vergangenen Jahr war "Regulierung der Arzneimittelversorgung - Zuviel des Guten?" das Thema der Tagung.

 

Auf der diesjährigen 20. Münsterischen Sozialrechtstagung am 5. Dezember werden wir uns der spannenden Thematik der „Vielfalt moderner Arbeitsformen im Kontext nationalen und europäischen Rechts“ widmen.


Auch in den kommenden Jahren werden aufgrund großer Nachfrage weitere Veranstaltungen organisiert. Die Ergebnisse der Münsterischen Sozialrechtstagungen wurden jeweils in der Münsteraner Reihe des Verlages Versicherungswirtschaft veröffentlicht.

Ausweislich der Satzung besteht der Zweck der Vereinigung in der Förderung und Durchführung von Forschungen und fachlichem Meinungsaustausch im Bereich des Sozialrechts und der Veranstaltung von Tagungen. Die Vereinigung soll Wissenschaftler und Praktiker aus allen relevanten Disziplinen zusammenführen und so einen weiteren Beitrag zur Erforschung dieses Gebietes leisten.

Beziehungen vielfältiger Art bestehen auch zur Forschungsstelle für Versicherungswesen, deren wissenschaftlichem Direktorium Herr Prof. Dr. Steinmeyer als Mitglied angehört. In dieser Verbindung soll auch zum Ausdruck kommen, dass Sozialrecht und Privatversicherungsrecht nicht isoliert nebeneinander stehen, sondern vielfältig ineinander greifen.

Im Jahre 1999 begann die Münsterische Sozialrechtsvereinigung mit dem Aufbau einer Handbibliothek, die z. Zt. einen Bestand von über 400 Fachbüchern aufweisen kann. Diese sozialrechtliche Spezialbibliothek, eingerichtet am Lehrstuhl des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Wirtschaftsrecht Abt. II der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, steht den Doktoranden, Studierenden und den Mitgliedern der Vereinigung zur Verfügung und ist über die Institutshomepage (http://www.jura.uni-muenster.de/go/organisation/institute/zivilrecht/aw2.html) einsehbar.